Fehler bei der Wartung und Reinigung von Luftfiltergeräten
Tipps für den Umgang mit Luftfiltergeräten
Luftfiltergeräte für Werkzeugmaschinen werden installiert, um KSS-Nebel an seiner Entstehungsstelle im Bearbeitungsprozess abzusaugen. Hierbei kann es sich um Ölnebel, Emulsionsnebel oder Rauch handeln. Werden die Kühlschmiermittel nicht abgesaugt, belasten Sie die Luft. Sie können sowohl der Gesundheit Ihrer Mitarbeiter als auch der Umwelt schaden. Zudem setzt sich dieser Nebel im Maschinenumfeld ab und führt zu Schäden an Maschinen und anderen Einrichtungen.
Damit ein Luftfiltergerät zuverlässig arbeiten kann, muss es regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Die Reinigungs-Intervalle sind individuell und hängen von der Anzahl der Schichten, dem KSS oder dem zu bearbeitenden Material ab.
Bei unseren Serviceeinsätzen sehen wir eine Vielzahl von Problemen, die dazu führen, dass Ihr Filtergerät nicht korrekt läuft. Hier führen wir einige Tipps auf, um dies zu verhindern.
Luftfiltergeräte im Allgemeinen
Drehzahl des Ventilators zu hoch eingestellt
Mit der Drehzahl nehmen Sie Einfluss auf den Volumenstrom. Dieser regelt den Differenzdruck im Filtergerät und somit die Luftleistung der Absaugung. Bei älteren Geräten kann die Drehzahl über einen am Gerät angebrachten Drehzahlregler manuell beeinflusst werden. Einige reagieren hier nachdem Motto: „viel hilft viel“. Der Drehzahlregler wird auf das Maximum gestellt. Das führt dazu, dass mechanische Filtermedien mit einer hohen Luftleistung getroffen werden und schneller verstopfen oder durchnebeln. Filtermedien werden mit groben Partikeln wie Spänen oder Metallabrieb komplett zugesetzt. Elektrostatische Filterzellen nebeln bei einer zu hohen Drehzahl einfach durch. Sie haben keine korrekte Filterleistung mehr. Zudem steigt Ihr Stromverbrauch an. Die Drehzahl des Ventilators muss immer optimal ausgelegt sein. Sollte ihr Gerät nicht die erhoffte Leistung bringen, liegt es häufiger daran, dass Filtermedien gesättigt oder verschmutzt sind.
Moderne Luftfiltergeräte arbeiten mit EC-Technologie. Die Drehzahl des Ventilators passt sich automatisch dem Verschmutzungsgrad der Filtermedien an. Dies gewährleistet eine konstante Absaugleistung über eine möglichst lange Standzeit. Hier tritt das oben genannte Problem in der Regel nicht mehr auf.
ISI-Filtergeräte sind mit der digitalen Filtergerätesteuerung ISI-TRONIC ausgestattet. Drehzahl-Änderungen werden hier über eine digitale Steuerung vorgenommen. In den meisten Anwendungen reicht es aus, wenn die Drehzahl auf 50 % bis 60% eingestellt wird. Ab diesem Wert regelt der EC-Ventilator die Drehzahl mit zunehmender Verschmutzung automatisch nach.
Zudem können Sie durch ISI-Tronic sicherstellen, dass nicht jemand den Drehzahlregler Ihres Gerätes verstellt. Sie können ein Passwort für ISI-Tronic festlegen. Nur Leute die dieses Passwort kennen, können in die Filtergerätesteuerung eingreifen.
Der Siphon wird nicht richtig montiert oder gereinigt
Die abgeschiedenen Kühlschmierstoffe werden durch einen Siphon in ein Behältnis oder die Maschine zurückgeführt. Damit dies aber korrekt funktioniert muss der Siphon aber auch richtig montiert werden. Dies erfolgt in einigen Fällen falsch.
Die Reinigung des Siphons sollte zu den turnusmäßigen Arbeiten bei der Wartung und Reinigung dazugehören. Dies wird jedoch häufig versäumt. Bei einem verschmutzten Siphon kommt es zu einem Rückstau der abgeschiedenen Flüssigkeit bis auf den Gehäuseboden des Gerätes. In dem Fall ist die Funktionsfähigkeit des Luftfilters ist nicht mehr gegeben.
Der Siphon kann nur zuverlässig arbeiten, wenn Sie dieses nach der Reinigung mit ca. 2 Litern des verwendeten Kühlschmierstoffs auffüllen. Dieser Arbeitsgang schließt die Siphonreinigung ab.
Andere Beispiele zeigen, dass manchmal gar kein Siphon montiert wurde. Folglich können die Flüssigkeiten nicht gezielt abgeführt werden. Eine Anleitung zur Siphonmontage können Sie gerne anfordern.
Gehäusereinigung wird vernachlässigt
Die Gehäuse der Luftfiltergeräte befinden sich in der direkten Peripherie von Werkzeugmaschinen und sind hohen Beanspruchungen ausgesetzt. So kommt es sowohl im Inneren des Gehäuses wie auch außen zu Verschmutzungen. Verschmutzungen sind z. B. KSS-Rückstände, Hydrauliköle oder Metallspäne. Metallspäne führen zu Verstopfungen des Siphons und der Filtermedien, während Verschmutzungen (z. B. Ölnanhaftungen) die Türdichtungen oder Isolatoren angreifen können. Viele Instandhalter setzten ihr Augenmerk auf den Tausch der Filtermedien oder die Reinigung der Filterzellen. Oft wird die Pflege des Gehäuses außeracht gelassen.
Detaillierte Informationen zur Pflege finden Sie auch in den jeweiligen Betriebsanleitungen Ihrer Luftfiltergeräte.
Fehlender oder falsch gereinigter Alugestrickfiltereinsatz
Alugestrickfilter werden als Vorfilter eingesetzt. Alugestrickvorfilter schützen die Filtermedien vor groben Partikeln wie z. B. Metallspänen. Diese werden im feinen Alugestrick zurückgehalten. Weiterhin erfolgt auch eine erste Abscheidung von großen Kühlschmierstofftropfen. Zudem können sie auch hinter den Filtermedien, vor dem Ventilator eingesetzt werden. Dies dient dazu die Luft gleichmäßiger für den Ventilator zu verteilen und einen Gegendruck zu erzeugen.
Ein Filtergerät funktioniert auch ohne den Einsatz von Alugestrickfiltern. Es besteht aber die Gefahr, dass die Filtermedien zu stark beaufschlagt werden und sich mit Schmutzpartikeln vollsaugen. Die Folge ist auch hier eine Verkürzung der Standzeiten.
Ein weiteres Problem besteht in der falschen Reinigung der Alugestrickfilter. Diese werden oft mit einem Dampfstrahler gereinigt. Leider wird dabei oft das ganz Gestrick im Filter zerstört. Eine Filterleistung ist damit nicht mehr oder stark eingeschränkt vorhanden.
Mechanische Luftfiltergeräte
Mechanische Luftfiltergeräte überzeugen durch die einfache Handhabung bei der Reinigung und Wartung. Verschmutzte Filtermedien werden einfach ausgetauscht. Dieser einfach Umgang hat viele Unternehmen dazu veranlasst, diese in ihren Produktions-Prozessen einzusetzen. Auch hier können Wartungen fehlerhaft durchgeführt werden. Das führt dazu, dass Filtergeräte nur mit geringer Abscheide-Leistung laufen.
Auf den Einsatz von Originalersatzteilen wird verzichtet
Die Filtermedien werden speziell für die einzelnen Gerätetypen entwickelt und sind in ihrer Wirkweise auf das Filtergerät abgestimmt. Mit dem Kauf von Originalersatzteilen halten Sie die Funktionalität Ihres Filtergerätes aufrecht. Der Markt bietet eine Vielzahl von Nachbauten. Diese schränken die Möglichkeiten der Luftreinhaltung eines mechanischen Filtergerätes jedoch massiv ein. Im schlimmsten Fall sind diese sogar komplett funktionsunfähig. Das trägt hohe Sicherheitsbedenken mit sich. Denn funktionieren die Luftfiltergeräte nicht, wird auch die Gesundheit des Mitarbeiters nicht mehr geschützt. Aus Kostengründen werden häufig Fremdfabrikate verbaut, die nicht für das Filtergerät vorgesehen sind. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Blogartikel Warum Sie bei Filtermedien für mechanische Luftfilter auf Original-Produkte setzen sollten.
Fehlerhafter Umgang mit Filtermedien
Ein Fehler bei der Wartung und Reinigung von mechanischen Filtermedien kann die falsche Handhabung mit den Filtermedien selbst sein. Bei einem Filterwechsel ist zwingend darauf zu achten, dass die einzelnen Filterelemente in der richtigen Reihenfolge und in der richtigen Richtung eingeschoben werden. Wir haben unsere Filtergeräte so konstruiert, dass Filtermedien nur in eine Richtung eingeschoben werden können. Darüber hinaus haben wir alle Filtermedien mit Piktogrammen versehen, die ein Verwechseln ausschließen.
Zudem wird manchmal mit mechanischen Filtermedien nicht so achtsam umgegangen. Bei Versand oder Lagerung werden diese ohne Schutz einfach übereinander gestapelt, eingedrückt oder ein paar Stücke rausgerissen. Ein solcher Filter ist nicht mehr nutzbar.
Fehlerhafter Umgang mit Filtermedien
Ein Fehler bei der Wartung und Reinigung von mechanischen Filtermedien kann die falsche Handhabung mit den Filtermedien selbst sein. Bei einem Filterwechsel ist zwingend darauf zu achten, dass die einzelnen Filterelemente in der richtigen Reihenfolge und in der richtigen Richtung eingeschoben werden. Wir haben unsere Filtergeräte so konstruiert, dass Filtermedien nur in eine Richtung eingeschoben werden können. Darüber hinaus haben wir alle Filtermedien mit Piktogrammen versehen, die ein Verwechseln ausschließen.
Zudem wird manchmal mit mechanischen Filtermedien nicht so achtsam umgegangen. Bei Versand oder Lagerung werden diese ohne Schutz einfach übereinander gestapelt, eingedrückt oder ein paar Stücke rausgerissen. Ein solcher Filter ist nicht mehr nutzbar.
Filtermedien werden zu spät gewechselt
Filtermedien für mechanische Luftfilter funktionieren wie ein Auffangmedium. Dieses sättigt sich über die Dauer der Standzeit. Ein mechanischer Luftfilter funktioniert mit mehrstufigen Filtermaterialien. Die Filtration erfolgt von grob nach fein. Jede Filterstufe hält somit unterschiedliche Partikelgrößen zurück. Ein Wechsel der Filtermaterialen erfolgt anhand von Erfahrungswerten oder in turnusmäßigen Reinigungsintervallen.
Trotzdem sehen wir immer wieder Filtermedien, die viel zu spät gewechselt worden sind, und deren Funktionalität schon lange nicht mehr gewährleistet ist. Die Geräte saugen dann nicht mehr genug oder gar nicht mehr ab. Die Folgen können Schäden am Filtergerät, eine erhöhte Luftbelastung mit KSS-Partikeln, erhöhte Reinigungskosten und Gesundheitsbeeinträchtigungen für Ihre Mitarbeiter sein. Filtermedien von ISI sind so konstruiert, dass diese auch bei einer hohen Sättigung stabil bleiben. Trotzdem haben wir auch Filter gesehen, die über Jahre nicht gewechselt wurden. Diese haben soviel Flüssigkeit aufgenommen, dass sie komplett in sich zusammengefallen waren.
Auch hier kann zukünftig mit ISI-TRONIC unserer digitalen Filteranzeige entgegen gewirkt werden. ISI-TRONIC zeigt die Verschmutzung der einzelnen Filterstufen prozentual und farblich nach dem Ampelprinzip an. So behalten Sie den Überblick und können Wechselfiltersätze rechtzeitig bestellen. Dazu können Sie sich über eine Schnittstelle am Filtergerät z. B. mit einem Laptop, der Maschinensteuerung oder über das Firmennetzwerk mit ISI-TRONIC verbinden. Erstmals ist eine vorausschauende Instandhaltung durch die Verschmutzungs-Anzeige sowie einem Betriebsstunden-Zähler praktikabel umsetzbar.
Elektrostatische Luftfilter
Elektrostatische Luftfilter arbeiten mit elektrostatischen Filterzellen. Je nach Bauart werden eine (Simplex) oder zwei (Duplex) Filterzellen eingesetzt. Darüber hinaus finden sich auch in elektrostatischen Luftfiltern Alugestrick-Vor- oder Nachfilter zum Schutz der Filterzellen und Ventilatoren.
In einer Filterzelle sind Ionisierungsdrähte (Wolframdrähte) und Kollektorplatten verbaut, die beim Betrieb des Luftfiltergerätes unter Hochspannung gesetzt werden, und somit für die Abscheidung der Kühlschmierstoffe sorgen. Details hierzu finden Sie auch in unserem Blogartikel Wie funktionieren elektrostatische Luftfilter.
Verschmutzte Filterzellen
Ebenso wie die mechanischen Filtergeräte müssen auch die elektrostatischen Luftfiltergeräte in regelmäßigen Abständen einer Wartung und Reinigung unterzogen werden. Wird diese versäumt, ist die Funktionalität des Filtergerätes massiv eingeschränkt. Im weiteren Verlauf können mangelhafte oder versäumte Reinigungen zu Schäden an der elektrostatischen Filterzelle führen.
Ein erstes Anzeichen für die Verschmutzung eines elektrostatischen Luftfiltergerätes sind wiederkehrende Überschläge des Hochspannungstrafos.
Gerissene oder verdreckte Ionisierungsdrähte
Gerisse Ionisierungsdrähte schränken die Funktionalität eines elektrostatischen Luftfilters automatisch ein, da diese maßgeblich für die elektrostatische Aufladung von Partikeln verantwortlich sind. Wenn Ionisierungsdrähte gerissen sind, werden nicht alle Partikel unter Hochspannung gesetzt und die Abscheideleistung des Filtergerätes lässt stark nach. Ionisierungsdrähte können bei falscher Reinigung, z. B. mittels eines Hochdruckreinigers reißen. Aus diesem Grund raten wir von der Reinigung durch einen Hochdruckreiniger ab.
Bei unseren Wartungs- und Reinigungsarbeiten sehen wir Luftfiltergeräte, deren Ionisierungsdrähte mit fest anhaftenden, harzigen Tropfen verschmutzt sind. Diese Schicht auf den Drähten führt dazu, dass die Drähte die Partikel nicht aufladen können und diese damit auch nicht abgeschieden werden können. Damit ein Ionisierungsdraht arbeiten kann, sollte dieser glatt sein. Dies kann man fühlen, wenn man mit einem Finger leicht drüber fährt.
Verbogene Kollektorplatten
Auch die Kollektorplatten können bei der Reinigung von Luftfiltern mit einem Hochdruckreiniger verbiegen. Ebenso wie verschmutzte oder gerissene Ionisierungsdrähte führt auch ein fehlerhafter Abstand zwischen den Kollektorplatten zu einer Einschränkung der Funktionalität. Bei einer Wartung werden die Abstände der Kollektorplatten gemessen und dann im Anschluss entsprechend gerichtet. Unwissenheit über Filterzellenn führt häufig dazu, dass sowohl die Funktionalität der Ionisierungsdrähte, wie auch der Kollektorplatten nicht ausreichend überprüft werden.
Zu hohe Temperaturen im Reinigungsbad und falsche Reinigungsmittel
Elektrostatische Filterzellen bestehen zu großen Teilen aus Aluminium. Damit dieses formstabil bleibt, darf die Temperatur von Reinigungsbädern 40°C nicht überschreiten. Wir erleben immer wieder, dass die Wassertemperatur für die Zellenreinigung zu hoch war und Teile der Filterzellen verzogen sind. Eine Reparatur lohnt sich dann oft nicht mehr, da in diesem Falle meist teurer als die Neuanschaffung einer Filterzelle. Neben der Temperatur muss auch auf den richtigen Waschzusatz geachtet werden. Das Reinigungsmittel sollte gute Fettlöseeigenschaften besitzen, darf das Aluminium und Metall jedoch nicht angreifen.
Defekter Trafo
Die Hochspannungskontrollleuchte gibt Aufschluss darüber, ob der Trafo und somit die elektrostatische Filterzelle funktioniert. Leuchtet diese grün, arbeitet das Luftfiltergerät zuverlässig. Kommt es zu Überschlägen geht die Hochspannungskontrollleuchte immer wieder aus. Dadurch, dass Filtergeräte über der Maschine und somit auch über dem direkten Sichtfeld der Bediener angebracht werden, können Störungen über einen langen Zeitraum unbemerkt werden. Das Filtergerät funktioniert dann nicht mehr korrekt. D. h. die die Aerosole werden ungefiltert aus dem Luftfiltergerät ausgeblasen.
ISI Service GmbH
Der Herstellerservice der ISI Industrieprodukte GmbH hat sich auf die Reinigung von Luftfiltergeräten und deren Wartung spezialisiert. Wir bieten diesen Service herstellerunabhängig an. Gleichwohl, ob unsere Service-Teams bei Ihnen vor Ort reinigen oder Sie die Filtermedien zusenden, unsere Spezialisten begutachten Ihre Filterzelle, reinigen diese und führen bei Bedarf fachgerechte Reparaturen durch. Dabei kann es sich um eine einmalige Reinigung handeln oder Sie entscheiden sich für einen individuell anpassbaren Wartungs- und Reinigungsvertrag. Geben Sie die Reinigung und Wartung Ihrer Filterzellen in erfahrene Hände. Wir beraten Sie gerne.